Ainringer Christen „starten durch“

Gemeinsame Gottesdienstfeier im Pfarrzentrum St. Severin

Ainring (ep): „Neustart“ – so lautete das Motto eines „Miteinander-Gottesdienstes“ im Katholischen Pfarrzentrum St. Severin in Mitterfelden am Sonntag, dem 10. Februar 2019. Mehr als 100 Christen unterschiedlichster Konfessionen waren gekommen, um gemeinsam ihren Glauben an Jesus Christus zu bekennen, vor allem aber auch, um gemeinsam mit Fürbitten für die Region und deren Verantwortungsträger einzutreten. Musikalisch gestaltet wurde der fünfte Gottesdienst im neuen Format von Wolfgang Lüpges und Evi Bungarten.

Im letzten Jahr fanden sich in der Gemeinde Ainring wohnhafte Christen aus der katholischen und der evangelischen Kirche und den verschiedensten freikirchlichen Gemeinden zusammen, um unter Mitwirkung der Pfarrer Wernher Bien und Werner Buckel den vor über zehn Jahren von Karl Bayer ins Leben gerufenen „Gottesdienst Miteinander“ in neuer Form fortzuführen.

Unter großer Beteiligung feierten Christen aus Ainring dann im letzten Jahr unter dem Motto „Einheit trotz Vielfalt“ im Pfarrzentrum Sankt Severin, später bei zwei Open-Air Veranstaltungen vor dem Rathaus in Mitterfelden und im Dorfpark Ainring unter dem Motto „Suchet der Stadt Bestes“ und „Wer sät, der erntet“, zuletzt in der Evangelischen Auferstehungskirche unter dem Motto „Du sollst ein Segen sein“ ihren ersten vier Gottesdienste im neuen Format.

Wegen des großen Zuspruchs waren sich die Verantwortlichen schnell einig, diese Gottesdienste auch 2019 fortzuführen. „Neustart“ – passend zur ersten Veranstaltung im neuen Jahr – lautete das Motto des „Miteinander Gottesdienstes“ am vergangenen Sonntag.

Nachdem sich Pfarrer Wernher Bien in seiner Begrüßung über den „wieder einmal sehr zahlreichen Besuch“ sichtlich gefreut hatte, stellte Pfarrer Werner Buckel mit seinen auf „rudimentärem Bio-Bayrisch“ vorgetragenen Geschichten über den Gemeinderat von „Strunzensöd“ und dessen Problemen mit Ruhe, Frieden, Weißbier und grünem Bio-Stempel sein komödiantisches Talent unter Beweis. Gleichzeitig leitete er damit zum „Neustart“ über, der ob festgefahrener Tradition nach dem Motto „Des hamma imma scho so gmacht“ gar nicht immer so leicht gelinge.

Oliver Heiderich führte auf die verschiedenen Formen des Gebets hin. „Egal, durch welche ´Gebetstüre` wir uns Gott nähern, er freut sich einfach, dass wir mit ihm in Kontakt treten“, so Heiderich.

Eine dieser Formen – der Lobpreis - ist für mich einfach, Gott in Liedern zu sagen, dass ich mich freue, dass er da ist“, erklärte Evi Bungarten, die zusammen mit Wolfgang Lüpges - beides Mitglieder der bekannten Band „Message of Light“ -

 

den Gottesdienst musikalisch gestaltete. Mit rhythmisch mitreißenden Liedern wie „Wir sind hier zusammen“, Ich such Dich, ich brauch Dich“, „10 000 Gründe“ oder Mittelpunkt“ stimmten sie den „Lobpreis“ an.

Kurt Wiesbacher trug aus dem Johannesevangelium die bekannte Bibelstelle mit der Ehebrecherin vor, in der die Pharisäer Jesus eine Falle stellen wollten, schließlich aber einer nach dem anderen abzog, als Jesus ihnen sagte: „Wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein“.

Dies griff Pfarrer Wernher Bien in seiner Predigt auf: „Neustart ist die zentrale Botschaft des Christentums. Jesus ermöglicht jedem Menschen zu jeder Zeit einen Neustart“. Dies erfordert aber, sich im Spiegel zu betrachten und auch unangenehme Themen anzusprechen“. Mutig ging er dabei auch auf die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche ein, „die zwar von einzelnen begangen, durch die strukturellen Probleme der Kirche aber begünstigt werden. Hier ist ebenso dringend ein Neustart nötig wie beispielsweise in unserem Umgang mit der uns anvertrauten Welt“, so Bien. „Umdenken zu mehr Bescheidenheit täte unserer Welt gut. Weniger ist ganz oft mehr. Bei all unserem fehlerhaften Verhalten geht es Jesus aber immer um den Menschen, er will uns auch bei erforderlichem Neustart nicht bloßstellen, sondern feinfühlig darauf hinweisen, dass er es gut mit uns meint und wir ihm wichtig sind.“

Anschließend führte Ernst Peter mit einem Bibelvers aus dem Philipperbrief, in dem es um Danken und Bitten geht, zu den Fürbitten hin, in denen die Ainringer Christen in freien Gebeten vor Gott für die Region und deren Verantwortungsträger eintraten.

Mit dem Schlusslied „Die Güte des Herrn hört niemals auf“, den von den Pfarrern Bien und Buckel gemeinsam gespendeten Segen und einem kräftigen Applaus für die Musiker klang der feierliche Gottesdienst aus.

Am Ende bedankte sich die Organisatoren bei allen Mitwirkenden und Besuchern und wiesen auf den nächsten „Miteinander Gottesdienst“ hin, der am Sonntag, 30. Juni, um 20.00 Uhr, im Ainringer Dorfpark stattfinden wird.

Gestalteten mit rhythmisch mitreißenden Liedern den fünften „Miteinander-Gottesdienst“ in Ainring: Evi Bungarten und Wolfgang Lüpges.

Gestalteten mit rhythmisch mitreißenden Liedern den fünften „Miteinander-Gottesdienst“ in Ainring: Evi Bungarten und Wolfgang Lüpges

Setzte sein komödiantisches Talent unter Beweis: Pfarrer Werner Buckel mit seinen Geschichten aus „Strunzensöd“.

Setzte sein komödiantisches Talent unter Beweis: Pfarrer Werner Buckel mit seinen Geschichten aus „Strunzensöd“.

 

Spendeten gemeinsam den Schlusssegen: Der evangelische Pfarrer Werner Buckel (links) und der katholische Pfarrer Wernher Bien – für den baldigen Ruhestandspfarrer Buckel war es in offizieller Funktion der letzte „Miteinander Gottesdienst“.

Spendeten gemeinsam den Schlusssegen: Der evangelische Pfarrer Werner Buckel (links) und der katholische Pfarrer Wernher Bien – für den baldigen Ruhestandspfarrer Buckel war es in offizieller Funktion der letzte „Miteinander Gottesdienst“.

 

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