Ökumenische Gottesdienstfeier in der Schulaula Teisendorf
Teisendorf: Die gemeinsamen ökumenischen Gebetsfeiern, zu denen sich Christen verschiedener Kirchen und Freikirchen viermal im Jahr auf dem Teisendorfer Marktplatz oder bei schlechtem Wetter in der Schulaula treffen, sind inzwischen schon gute Tradition geworden. Auch am letzten Sonntag Nachmittag mussten die Teilnehmer wetterbedingt in die Aula ausweichen. Sie wurden dort zuerst musikalisch begrüßt von der Gruppe „Petra und Freunde“ von der evangelischen Kirche Freilassing, die auch den Gottesdienst mit religiösen rhythmischen Lieder gestalteten.
Pfarrer Jürgen Henrich von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Freilassing eröffnet die Feier. Seine kurzen Ausführungen zeigten, worum es diesmal gehen sollte, nämlich um Heimat. Wo können wir Heimat finden? Wie können wir Fremdheit überwinden? Wo und wie können Menschen, die von weit her zu uns kommen, in eine für sie komplett fremde Welt, wieder Heimat finden? Dazu habe ihn die Antwort einer jungen Frau aus Afrika berührt, die sinngemäß sagte. „Die Heimat in der wir immer bleiben, ist die Liebe Gottes“.
In einem kurzen Erlebnisbericht schilderte Roland Sturm, wie er und ein Freund während einer Motorradreise durch Rumänien ein heißes, aber freundliches Land kennengelernt hätten, wo sie bis zuletzt trotz anfänglicher Zweifel, immer eine Herberge gefunden hätten. Mit Gottvertrauen und Offenheit waren sie in dem eher unbekannten Land bald keine Fremden und sind gut gefahren.
„Was ist Heimat?“ fragte Jutta Schmähl in ihren Ausführungen als Impuls zur Feier. Und gab auch gleich die Antwort. „Heimat ist, wo mein Herz zuhause ist“. Angekommen sei man erst in einer neuen Heimat, wenn die Umzugskartons ausgepackt sind, die kleinen Dekogegenstände ihren Platz gefunden haben, man beginnt, sich für die Gemeinschaft zu engagieren, für den Ort zu beten. So sei es ihr auch beim Umzug nach Teisendorf ergangen. Sie sei gern hier, Teisendorf sei jetzt ihre Heimat, denn ihr Leben findet hier in Teisendorf statt. Jeder solle sich freuen und dankbar sein, in einem so schönen Ort leben zu dürfen, er solle sich einbringen in der Gemeinschaft und das Gute sehen, nicht immer das suchen, was negativ ist. „Gott möchte, dass es allen Menschen in unserem Ort gut geht, jedem von uns geht es besser, wenn er eine Aufmerksamkeit auf das Schöne setzt“, schloss Schmähl ihre Ausführungen. Zum Thema „Das gute sehen“ passte ein kurzer Einwurf von Roland Sturm, der Karl Valentin zitierte: „Ich freu mich wenns regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnets auch“.
Nach den Fürbitten gesprochen von Elisabeth Kumminger und dem gemeinsam gebeteten „Vater unser“ entließ Pfarrer Henrich die Gläubigen mit dem Segen Gottes. Er lud alle ein, sich im Anschluss an die Feier noch Zeit zu nehmen für einen warmen Tee und gute Gespräche in lockerer Runde. Auch äusserte er bereits jetzt einen Weihnachtswunsch. Zur nächsten Feier am 09.Februar 2025 solle jeder Anwesende noch mindestens eine weitere Person mitbringen, damit sich die Aula richtig füllt. - kon
Beide Bilder M. Konnert