Unter diesem Motto aus dem Evangelium des Johannes stand der diesjährige Weltgebetstag, den Frauen aus Simbabwe vorbereitet hatten. Simbabwe ist ein reiches Land: fruchtbar, mit vielen Bodenschätzen, angenehmes Klima, weil der größte Teil des Landes auf einer Hochebene liegt, mit wunderbaren Naturparks, den Viktoria-Wasserfällen und wenig Malaria … In scharfem Kontrast dazu steht die politische und wirtschaftliche Situation: Hyperinflation, Militärputsch, dramatische Wirtschaftskrise, Wahlbetrug, Verschuldung.
Mit dem Willkommenscocktail „Rock Shandy“, dem klassischen Nationalgetränk aus Zitronenlimonade und einem Schuss Angostora Bitter wurden die annähernd 50 Gottesdienst-Teilnehmer – darunter zur Freude des Vorbereitungsteams auch zahlreiche Männer – im liebevoll in den simbabwesischen Landesfarben grün – gelb – rot – schwarz dekorierten katholischen Pfarrheim St. Korbinian empfangen, um gemeinschaftlich einen ökumenischen Gottesdienst zu feiern. Als Spirale auf dem Boden liegende Tücher stehen für Rang und Autorität, drücken aber auch das Miteinander aus, denn alles ist miteinander verbunden.
Nach einem landestypischen Imbiss, bestehend aus einem fruchtigen Krautsalat mit Möhren, Ananas und Rosinen, einem Rindfleischeintopf mit Süßkartoffeln, einem Auberginen-Kartoffel-Auflauf, gebratenem Reis mit Gemüse und zwei Kuchen sowie einem Bildervortrag mit Informationen zu Land und Menschen von Simbabwe begann der Gottesdienst.
Willkommensgrüße wurden in mehreren Sprachen gesprochen. In zahlreichen Lesungen und Gebeten ging es um Frauen, die unter Armut, Hunger und Gewalt leiden sowie um die Sehnsucht nach Frieden und den Wunsch nach Versöhnung. Der geistliche Impuls des Tages beschäftigte sich mit dem Johannes-Evangelium, in dem Jesus zu einem Kranken sagt: „Steh auf, nimm dein Bett und geh!“ (Joh. 5, 2-9). Diese Aufforderung gilt uns allen. Gott öffnet damit Wege zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung. In einem gespielten Interview wurden drei Frauen, die bei dieser Heilung dabei waren, von einer „Reporterin“ zu ihren Gedanken und Gefühlen befragt. Vorgetragen wurden rhythmische afrikanische Songs mit musikalischer Begleitung, so etwa das Stück „Sanna“ oder das zum Weltgebetstagsmotto passende Lied „Steh auf, beweg dich, tanze, springe und lauf. Steh auf, Gott und die Welt warten schon lange darauf.“
Mit der Kollekte von 490 Euro, die an das deutsche Weltgebetstagskomitee überwiesen wird, werden Frauenprojekte gefördert.
Nach dem gesungenen Vaterunser und dem Weltgebetstagslied „Der Tag ist um, die Nacht kehrt wieder“ neigte sich ein feierlicher Gottesdienst dem Ende zu. Gemeindereferentin Brigitte Fuchs bedankte sich bei den Frauen und verabschiedete die Gottesdienstteilnehmer mit einem afrikanischen Segen.
Text: Marianne Müller Fotos: Willi Götzlich